Hart erkämpfter Sieg
Die männliche C-Jugend zeigte gegen den Angstgegner HSG Heidmark II Nerven, kämpfte sich aber aus einem sechs-Tore-Rückstand zurück und konnte sich zwei Punkte sichern.
Den Anwurf gewonnen, das erste Tor gemacht. So begann das Spiel gegen den als stark eingeschätzten Gegner aus dem Norden. Leider waren das zunächst die einzigen Erfolgsmeldungen, denn die Heimmannschaft konnte postwendend ausgleichen. Dank Holztreffern und allgemein schlechtem Angriffsspiel konnte sich Heidmark auf 5:1 vorarbeiten. Gegen die extrem defensive und teilweise auch sehr einseitig „gegen den Mann“ agierende – gerne auch ohne Ball aber dennoch stets ungestrafte – Abwehr sollten wir mit Bewegung und Spielzügen angehen. Dennoch spielten wir insgesamt ideenlos, einseitig und zu vorhersehbar. Waren wir mal durch warfen wir den Ball gerne auch auf den Torwart, an den Pfosten oder gleich ganz vorbei.
Da auch die HSG Heidmark nicht ihren erfolgreichsten Tag verbuchte konnten wir nicht nur zum 5:5 ausgleichen, sondern sogar mit 5:6 in Führung gehen. Danach blieb das Spiel vom Ergebnis ausgeglichen und die ein-Tore-Führung wechselte hin und her. Niemand konnte sich absetzen. Wir tauschten ein wenig die Spieler und Torleute durch. Ein rechtes Konzept gegen den doch häufig gleichen Spielaufbau der in lila spielenden Heimmannschaft fanden wir nicht. Ein schönes Spiel boten weder wir noch die Gastgeber.
Eine Minute vor der Halbzeitpause stand es noch ausgeglichen 13:13. Die Bad Fallingbosteler landeten jedoch noch zwei Treffer und so verabschiedeten wir uns mit einem 13:15-Rückstand in die Kabine.
Die Ansage in der Kabine dauerte eine Weile. Dennoch wurden wir vom Schiedsrichter vorzeitig wieder zurück auf den Platz geholt.
Die zweite Spielzeit sollte eigentlich die Wende bringen. Sie brachte jedoch zunächst einmal noch größere Probleme im Angriff und einen sauberen Lauf der Gastgeber. Wir schienen uns aufzugeben. Der Spielstand 21:15 kündigte eine – zu diesem Zeitpunkt absolut verdiente – Niederlage an. Selbst vom Sieben-Meter konnten wir nicht punkten. Weiterhin blieb das körperbetonte Abwehrverhalten der Gegner ungestraft, was den Trainer immer mehr in Rage brachte.
Eine Spielsituation, in welcher dem im Sprungwurf befindlichen Michel der Ball aus der Hand geschlagen wurde, brachte das Fass erstmalig zum Überlaufen. Anstelle des fälligen Freiwurfs oder zumindest des konsequenter Weise zwingenden Einwurfs – der Ball wurde vom Abwehrspieler hinter die Torauslinie geschlagen – gab es: Abwurf! …und in der Folge gelbe Karte gegen den protestierenden Trainer. Als dann später – weiterhin liefen wir einem absolut verdienten sechs-Tore-Rückstand hinter her – Louis K. den Ball einem prellenden Gegenüber sauber herausspielte und dafür Freiwurf wegen Schlagens gegeben wurde konnte sich der Trainer nicht mehr im Zaum halten. Die Summe der aus seiner Sicht fehlerhaften und unterlassenen Entscheidungen zu unseren Ungunsten, besonders die fehlende progressive Bestrafung der Aktionen ausschließlich gegen den Spieler ohne Ball, machte sich in lautstarkem Protest Luft. Dafür gab der alleine pfeifende und deswegen bei dem intensiv geführten Spiel vielleicht ein wenig überforderte Unparteiische korrekt zwei Minuten gegen die Bank und drohte zudem die rote Karte an.
Dieses Ereignis ließ jedoch einen Ruck durch die Mannschaft gehen, Ehrgeiz und Kampfeswille waren plötzlich da. Der notwendige Biss stellte sich unverzüglich ein und der zusätzliche Platz wurde genutzt. Unsere Unterzahl gewannen wir mit zwei Toren. Die Stimmung in der Mannschaft, unterstützt durch die lautstarke Anfeuerung von den Rängen, tat ihr Übriges. Die Trendumkehr war eingeläutet.
Mit auf sinkende Manndeckung veränderter Spielweise stellten wir Heidmark vor eine schier unlösbare Aufgabe. Wir kamen wieder heran und konnten mehrfach ausgleichen. Die mitgereisten Eltern liessen derweil die Begegnung in Bad Fallingbostel quasi zu einem Heimspiel werden.
Eine Minute vor Schluss schafften wir den Führungstreffer. Die verbliebene Minute wurde mit guter Abwehrarbeit überstanden und der – zugegeben glückliche! – 32:33 Auswärtssieg eingefahren. Besonders mutig war, dass die Jungs, die von Beginn an ordentlich einstecken mussten, trotzdem immer wieder den Weg zum Tor gingen – auch wenn sie wussten, dass es weh tun wird. Großen Respekt dafür!
Es spielten: Malte-Jasper (Tor), Moritz (Tor, mD), Michel (13), Alexander (6), Jan-Luca (6), Louis K. (3), Finn (2, mD), Silas (1, mD), Jannis (n.E., mD), Louis N., Mika
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