Männliche C-Jugend nimmt an Verbandsmeisterschaft teil

Bei der Verbandsmeisterschaft des Niedersächsischen und des Bremer Handballverbandes wurde am vergangenen Wochenende der Jugendmeister mC 2015 ausgespielt. Nach einer tollen Saison war die HSG beim Abschlussturnier der besten Mannschaften dabei. Dort bekam sie aber auch deutlich ihre Grenzen aufgezeigt.

Vor dem Turnier wurde der Anspruch durch die Trainern klar formuliert: dabei sein, Spaß haben, guten Handball sehen und spielen und vor allem: alle Spieler teilhaben lassen.

Eröffnet wurde das Turnier mit einem Kracher: Der Titelfavorit, TSV Burgdorf, traf auf seinen härtesten Ligakonkurrenten und Herausforderer, die HSG Schaumburg Nord.
Für alle, insbesondere den TSV Burgdorf, überraschend drehte die HSG Schaumburg trotz langer Führung des Titelverteidigers kurz vor Schluss das Spiel und machte sich mit einem 16:15-Sieg mit einem Paukenschlag zum neuen Titelaspiranten.

Die HSG Lachte-Lutter startete im ersten Spiel gegen den Erstplatzierten der Oberliga Nord, die HSG Barnstorf/Diepholz. In der fairen und schön gespielten, aber wenig spannungsreichen Partie, in welcher alle Spieler zum Einsatz kamen, unterlagen die Lachendorfer mit 15:21.

Als nächster Gegner stand die HSG Schaumburg Nord auf der Liste. Nachdem wir in der Relegation sowie dem ersten Saisonspiel noch ausgesprochen deutlich unterlegen waren und mit 20 Toren Unterschied verloren, konnten wir beim Rückspiel zunächst mithalten, bevor wir uns mit acht Toren Rückstand geschlagen geben mussten. Wir wussten also, dass wir diesem Gegner Paroli bieten konnten und wollten unser Bestes geben. Hoch motiviert und –konzentriert gingen wir in die Partie. Die Trainer Thomas Maelecke und Oliver Glogowski hatten ein paar taktische Feinheiten ausgegeben. Das Spiel blieb ausgeglichen und sehr spannend, da Schaumburg sich nie mehr als zwei Tore absetzen konnte.
mC-Schaumb.In der Pause wurde der gesamte Siegeswille der Spieler geweckt und wir starteten mit noch mehr Druck in die zweite Halbzeit. Nach drei Viertel der Spielzeit dann die Sensation: wir konnten in Führung gehen und auch den mehrmaligen Ausgleich von Schaumburg wieder wett machen. Leider zeigten wir aber in den letzten Minuten wieder Nerven und konnten zwei Angriffe in Folge trotz guter Wurfposition nicht mehr punkten, während Schaumburg uns erst ein- und dann mit einem Tor überholte. Kurz vor Schluss gerieten wir in den Ballbesitz und waren im Begriff, den Ausgleich zu versuchen. Aber ein für uns überraschender Pfiff vom Schiedsgericht sorgte für Verwirrung. Während an der Anzeigetafel des eigentlich unterbrochenen Spiels die Zeit weiterlief stellte sich nach einer Diskussion heraus, dass Schaumburg ein Team-Time-Out genommen hatte, als sie wohl noch im Ballbesitz waren, auch wenn dies nicht alle so sahen.
IMG_9674Anders als zunächst erwartet wurde das Spiel demnach nicht mit einem Freiwurf für uns in aussichtsreicher Position, sondern für den Gegner weitergeführt. Da die Anzeigetafel nicht mehr zurückgestellt werden konnte, wurde die Zeit durch die Schiedsrichter genommen. Die verbliebenen 14 Sekunden reichten nicht mehr, um dem Gegner den Ball abzunehmen. Das Spiel endete 19:20.
Trotzdem es ein riesengroßer Erfolg ist, derart hartnäckig am späteren Titelgewinner zu bleiben und sich diesem ebenbürtig zu zeigen, fühlte sich die knappe Niederlage wie ein herber Rückschlag an. Da halfen auch die gewonnenen Sympathien der Zuschauer wenig.

mC-WHV

Der letzte Gegner des erstes Spieltages war die JSG Wilhelmshaven. Alle Spieler waren bereits seit gut acht Stunden in der Halle. Dennoch konnten wir uns zunächst deutlich absetzen und das Spiel schien in Richtung eines klaren Sieges für uns zu laufen. Doch Wilhelmshaven gab sich nicht geschlagen, sondern kämpfte sich wieder heran und ging in Führung. Dieser Wende hatten auch unsere Leistungsträger, die gegen Schaumburg durchgespielt hatten, nichts mehr entgegen zu setzen. Die Körpersprache signalisierte, dass kein Aufbäumen, kein Kampf mehr zu erwarten war. Die Kabinenansprache erreichte die Spieler kaum noch. So entschied sich Trainer Oliver Glogowski, die angeschlagenen Spieler nach dem langen Tag keinem unnötigen Verletzungsrisiko durch mangelnde Konzentration und Kraft auszusetzen. Die Jüngeren übernahmen vollständig. Sie konnten dem Drittplatzierten der Oberliga Nord jedoch nichts entgegensetzen. Das Spiel ging überdeutlich mit 10:29 verloren. Die Stimmung war bedrückend geknickt.

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Am nächsten Morgen steckten die Ereignisse des Vortages immer noch in den Knochen und vor allem in den Köpfen. Die Motivation war schlecht. Dennoch zeigten wir gegen den TSV Burgdorf trotz eindeutiger 13:28-Niederlage ein gutes Spiel mit allen Mannschaftsteilen, konnten aber an unsere Leistung gegen die HSG Schaumburg Nord bei Weitem nicht mehr anknüpfen.

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Im folgenden Spiel besiegte unser letzter Gegner, der VfL Fredenbeck, die HSG Schaumburg Nord unerwartet. Auch wenn dies den Titelgewinn durch die HSG Schaumburg Nord letztendlich nicht gefährdete bedeutete es für uns, dass wir selbst bei einem Sieg im letzten Spiel Tabellenschlusslicht bleiben würden.
IMG_0401In dieser Partie war dann auch die Luft raus. Wir blieben hinter unseren Möglichkeiten zurück. Obwohl es mit normalem Kampfgeist problemlos möglich gewesen wäre, hatte kaum noch einer die Kraft und den Willen, diesen symbolischen Sieg zu erkämpfen. Die teils schönen Einzelaktionen konnten das nicht kompensieren. Die 14:15-Niederlage war unnötig und unverdient.

„Es ist schade, dass die insgesamt so tolle Saison durch den teils unglücklichen Verlauf der Verbandsmeisterschaft zumindest zeitweilig in den Hintergrund rückt. Es wird bestimmt eine Weile brauchen, bis die Spieler anerkennen können, welch tolle Leistung sie erreicht und gezeigt haben.
Es ist mir nicht gelungen, nach der knappen aber besonders schmerzhaften Niederlage mit den richtigen Worten und der richtigen Aufstellung die Moral wieder aufzubauen. Im Gegenteil ist mein Versuch, mit ungewöhnlichen Mitteln im Spiel gegen die JSG Wilhelmshaven etwas zu retten, gründlich gescheitert. Dafür habe ich mich bei den Spielern entschuldigt“ hadert Trainer Oliver Glogowski mit sich selbst.
„Trotz allem dürfen wir nicht vergessen, dass wir zu den besten Sportmannschaften des Landes zählen und darauf dürfen wir alle auch sehr stolz sein.“

Es spielten: Jannis Hennecke, Louis Klemz, Justus Krumwiede, Malte-Jasper Kuhlmann, Moritz Kuwatsch, Silas Marwedel, Louis Nedeljko, Leon Neumann, Til Ristau, Jonas Rusche, Finn Sperling, Michel Sperling und Jan-Luca Terczewski

Titelbild mit freundlicher Genehmigung von Mik Sport/M. Thieme