Stark ersatzgeschwächt und mit fahrigem Start konnte sich die männliche C-Jugend einen Punkt im Duell mit Verfolger Eintracht Hildesheim sichern.
Mit erneut geschlossener, sehr willensstarker Mannschaftsleistung wurde dabei ein fünf-Tore-Rückstand egalisiert. Der Sieg kam sogar zum Greifen nah.
Nach vier Absagen von Spielern reduzierte sich der Handlungsspielraum der Trainer bereits vor dem Spiel. Michel und Louis waren zusätzlich durch Verletzungen eingeschränkt. Der eigentlich erkrankte Finn stellte sich dafür als weitere Hilfe zur Verfügung. So begab sich die HSG Lachte-Lutter mit ungewohnt geringem und zudem angeschlagenen Kader auf die Fahrt durch teils dichtes Schneetreiben auf rutschigen Straßen nach Hildesheim.
In der Sparkassen-Arena, einer ausschließlich für den Handball gebauten Spielstätte und Heimat der zeitweise in der 1. Bundesliga spielenden Herren der Eintracht Hildesheim, trafen die Jungs aus Lachendorf auf den ersten Gegner der Rückrunde. Im Hinspiel, dem Auftaktspiel der Oberliga, gelang ein überraschender 32:30-Sieg des Aufsteigers aus Lachendorf gegen den eigentlich haushoch favorisierten Verein aus Hildesheim mit professionellem Umfeld. Im Laufe der Hinrunde etablierte sich die HSG Lachte-Lutter überraschend aber verdient auf dem dritten Tabellenplatz und damit stets knapp vor der lauernden Eintracht Hildesheim. Die Begegnung der Rückrunde, diesmal mit Heimvorteil für den Verfolger, wurde als richtungsweisend für den Wettstreit um die Teilnahme an der Niedersachsenmeisterschaft gewertet: die ersten drei Plätze der Oberliga Süd treten dabei in zweitägigen Turnierspielen gegen die ersten drei Plätze der Oberliga Nord an und spielen den Niedersachsenmeister aus, die beste Handballmannschaft des Landes. Die ersten beiden Plätze der Oberliga Süd sind dabei fest und uneinholbar an den TSV Burgdorf und die HSG Schaumburg Nord vergeben. Den dritten Platz wollte die HSG Lachte-Lutter gegen die Eintracht Hildesheim verteidigen.
Den Anwurf setzten die Gäste direkt in ein schönes Tor von Jan-Luca um. Im Gegenzug glichen die Gastgeber aus. Wieder im Angriff wurde der Ballbesitz leichtfertig durch einen technischen Fehler abgegeben. Die Eintracht bedankte sich für das Geschenk mit einem Tor zur 2:1-Führung. Die nächsten beiden Angriffe von beiden Seiten liefen ins Leere, bevor Geburtstagskind Justus für die Lachendorfer ausgleichen konnte. Die Konstante in den nächsten Spielminuten blieben die technischen Fehler im Angriff der Gäste, aber auch eine gute Abwehr derselben. Bis zum 8:8 blieb das Spiel ausgeglichen.
Die Trainer und mitgereisten Zuschauer trauerten nur den vielen unnötigen Fehlpässen, technischen Fehlern und vergebenen Torchancen hinterher, die der HSG eine mögliche, angenehme Führung verhinderten. Hildesheim zeigte die besseren Nerven und konnte sich bis zur Pause verdient und durch die Schwäche der Gäste begünstigt eine deutliche 15:11-Führung herausspielen.
In der Kabine wurde die Abschlussschwäche analysiert, aber auch die starke Abwehrleistung gelobt. Die Trainer verlangten den Spielern im Angriff mehr Bewegung ab, um die extrem offensive Abwehr der Gegner zu hinterlaufen.
Mit dem Anpfiff konnten die Hausherren den Vorsprung zunächst auf fünf Tore ausbauen, aber der Angriff des Herausforderers begann nun sichtbar besser zu kombinieren. Zugleich kam Moritz in Bestform und vernagelte das Tor streckenweise selbst gegen platzierte Würfe und sogar Tempo-Gegenstöße. Gestützt auf diese Torwart-Leistung und eine insgesamt ausgesprochen effektive sowie kooperative Abwehr belebte sich auch das Angriffsspiel. Das temporeiche Spiel forderte jedoch auch seinen Tribut. Aufgrund der nur sehr begrenzt vorhandenen Wechselmöglichkeiten mussten die Trainer den Akteuren mittels Auszeit eine Verschnaufpause verschaffen.
Auch der Gegner erkannte, dass die eigentlich schon abgeschriebenen Gäste wieder gefährlich nah heran kamen und unbändigen Siegeswillen zeigten. Dies äußerte sich in teils verzweifelten Fouls und Anfeindungen der insgesamt sehr körperbetont und aggressiv spielenden Gastgeber. Langsam aber stetig arbeitete sich die die HSG Lachte-Lutter wieder zurück und in der 44. Minute gelang erstmalig wieder der Ausgleich beim Stand von 22:22. Diesem Druck waren einige Eintracht-Spieler nicht gewachsen und die souverän pfeifenden Schiedsrichterinnen verwiesen einen von ihnen nach einer groben Unsportlichkeit mit Rot des Feldes.
Auch wenn die Eintracht noch zwei mal mit einem Tor in Führung gehen konnte, hatte sich das Blatt gewandelt. Leider blieb auch die Abschlussschwäche konstant und mehrere leichtfertige Fehler verhinderten eine Führung.
Eine Minute vor Schluss glich die HSG Lachte-Lutter zum 25:25 aus. Der Gegner rannte sich anschließend in einem langen Angriff immer wieder in der Abwehr fest. Mit dem Schlusspfiff gab es noch einen direkten Freiwurf, der harmlos in der Mauer hängen blieb.
„Natürlich wäre mir ein Sieg lieber gewesen. Ob der vielen vergebenen Chancen und der großen Zahl technischer Fehler und Fehlpässe ohne besonderen Druck liegt es auch nahe, über den verlorenen Punkt zu trauern. Angesichts der unbestrittenen Spielklasse von Hildesheim und des enormen zwischenzeitlichen Rückstandes müssen wir uns aber über den gewonnenen Punkt freuen. Diesen verdanken wir einer guten, mannschaftlich geschlossenen Leistung in der zweiten Halbzeit, zum großen Teil aber unserem Torwart Moritz, der uns im Spiel hielt.“ fasst Trainer Oliver Glogowski das Spiel zusammen.
Es spielten: Moritz Kuwatsch (Tor), Malte-Jasper Kuhlmann (Tor, n.E.), Justus Krumwiede (9), Michel Sperling (9), Louis Klemz (2), Jan-Luca Terczewski (2), Jannis Hennecke (1), Leon Neumann (1), Lukas Pede (1), Finn Sperling.
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